Mit dem Frühling sind auch neue Mitglieder in die FrohLaWi gekommen. Zum ersten Gemüse-Abhol-Tag im Mai haben wir einige persönlich kennenlernen können. Das kleine Get-together auf dem Feld hat viel Spaß gemacht und mündete gleich in einer spontanen Kartoffel-Pflanz-Aktion. Willkommen an alle – das machen wir jetzt öfter.
Aber der Reihe nach: Der Winter hat uns erstaunlich lange in einem kalten Griff gehalten. Selbst im Folientunnel haben sich die Pflänzchen kaum aus der Erde getraut. Die ein oder anderen sind sogar erfroren. Für den kommenden Winter bauen wir in diesem Jahr mehr Lagergemüse an, das uns über den Winter ernähren wird.
Trotz Kälte wurde auf dem Feld und in der Planungswerkstatt natürlich weiter „geackert“, gesät, gepflanzt, geplant und gebaut. Eine der ersten Mitmachaktionen war der Aufbau des 2. Folientunnels im März. Denn nach den Erfahrungen im ersten Jahr und mit diesem Winter brauchen wir dringend mehr geschützten Raum, in dem das GärtnerInnen-Team Pflanzen vorziehen und in der kalten Jahreszeit wachsen lassen kann. Die leckeren Rettiche und eine erste Ruccola-Ernte waren verheißungsvolle Vorboten.
Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen für die Beete im Freiland. Mittlerweile sieht man dort schon vieles prächtig gedeihen. Der Rotkohl hat den Anfang gemacht, aber mittlerweile stehen auch die Salate, Bohnen und vieles mehr.
Jetzt kommt es auf eine funktionierende Bewässerung an. Statt einfach großflächig zu bewässern, wollen wir zielgerichtet und tröpfchenweise unsere Kulturpflanzen gießen. Das spart Wasser und hilft hoffentlich auch, die „Beikräuter“ etwas weniger zu stärken. Dazu sind aber viele Meter von Schläuchen nötig, die einzeln verlegt und angeschlossen werden müssen. Danke hier an alle helfenden Hände!
Genau wie an alle diejenigen, die helfen, die Kulturpflanzen gegen die sehr viel schneller und stärker wachsenden Beikräuter zu stärken, indem letztere immer weiter gejätet werden müssen.
Im Hintergrund hat vor allem die Arbeitsgemeinschaft (AG)-Strom/Kühlung intensive Recherchen betrieben. Denn ohne Strom kann die Pumpe kein Wasser aus der Tiefe fördern und unsere Felder bewässern. Für den Sommer brauchen wir außerdem eine Kühlung bzw. eine Kühlzelle für das geerntete Gemüse, wenn es wieder richtig heiß wird. Das ist ein schwieriges Unterfangen, denn eigentlich wollen wir natürlich erneuerbare Energie nutzen. Aber so einfach ist das alles gar nicht. Dazu ist viel Fachkenntnis notwendig. Beim Bau von Solar-Anlagen sind außerdem Genehmigungen einzuholen, die nicht ohne weiteres zu bekommen sind. Wir sind am Ball und danken allen, die sich hier mit ihrer Expertise engagieren.
Im März haben wir auf der Mitgliederversammlung die neuen Ernteanteil beschlossen. Aufgrund der vielen notwendigen Investitionen am Anfang eines solchen Projekts müssen wir im Moment noch etwas mehr berechnen, um unsere Solidarische Landwirtschaft auf die Beine zu stellen. Dazu kommt, dass wir das Konzept „Die Hälfte der Fläche für die Biodiversität“ natürlich ebenso mitfinanzieren. Dafür haben wir ein gestaffeltes, solidarisches Modell mit drei unterschiedlichen „Erntebeiträge“ vorgeschlagen.
Wir sind sind sicher, dass mit unseren Massnahmen zur Bodenverbesserungen auch die Ernteerträge zunehmen werden.
Anfang Mai war dann nicht nur auf dem, sondern auch rund um’s Feld eine Menge los. Wir haben Besuch bekommen von den kundigen und interessierten Stolper Landfrauen, die gleich noch Kaffee, leckeren Kuchen und als Geschenk ein Insektenhotel mitgebracht haben. Vielen Dank! Wir freuen uns auch in Zukunft auf einen regen Austausch.
Am ersten Maiwochenende gab es weitere Begegnungen auf zwei Märkten: Gemeinsam mit dem Verein „Vielfalt für das Stolper Feld“ haben wir am Samstag 6.5. einen Stand in Hohen Neuendorf auf dem Markt „Garten, Grünzeug und Gedöns“ aufgebaut. Trotz bissiger Kälte war viel los. Im Sitzungssaal der Stadt haben Lydia einen Vortrag über die FrohLaWi und Kathrin einen über die vielfältigen Tätigkeiten des „Schwester-Vereins“ gehalten. Am Stand sind wir mit vielen Interessierten Menschen ins Gespräch gekommen.
Am Sonntag war dann Markt „Gartenlust und Kunstgenuss“ in Frohnau. Auch dort haben wir uns einen Stand mit anderen Vereinen geteilt. Gemeinsam mit den „Vielfalterinnen" sowie dem Bürgerverein und dem Grundbesitzerverein konnten wir auch hier unsere selbst vorgezogenen Pflänzchen verschenken, den neuen Flyer mit Infos über die FrohLaWi verteilen und so mit Interessierten ins Gespräch kommen.
Wer in den letzten Tagen zwischen den Feldern spazieren war, hat gesehen, dass wir unser 2. Feld, gegenüber der eingezäunten Fläche gemäht haben. Das Heu wurde als Mulch in den Boden eingearbeitet und dann werden hier Kichererbsen gesät, die den Boden verbessern und ringsherum eine Blühmischung ausgebracht.
Eine kleine Ecke aber ist nicht gemäht worden. Hier hat der Vogelkundler Edvard beobachtet, dass die sehr seltene Schwarzmeise nistet. Wir wollten unbedingt ihren Brutplatz erhalten. Nach neuesten Beobachtungen scheint das auch funktioniert zu haben. Wir sind gespannt, ob wir hier zur Vergrößerung der Population beitragen können.
In nächster Zukunft wird es viele Mitmachaktionen geben. Wir freuen uns über alle, die auf dem Feld mithelfen, die Beikräuter zu jäten oder einfach mal neugierig vorbeischauen. Geplant sind außerdem ein Sommer- und ein Erntefest. Die Termine werden veröffentlicht, sobald sie feststehen.
Auf einen schönen Sommer freut sich
die FrohLaWi
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